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Dez 08

Das größte Vermögen der Welt – Oder: Was Du von Bill Gates lernen kannst

By johannesresetar | Karriere

Viele von uns haben Vorbilder, Idole. Menschen, zu denen wir aufblicken. Männer, die Großes getan haben, wie ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen, ein Regime stürzen oder einen Weltrekord im Sport aufstellen. Du hast sicherlich auch sofort jemand vor dem geistigen Auge, wenn Du das Wort Vorbild oder Idol hörst. Idole haben das erreicht, wo wir selbst hinwollen. Sie haben das Ziel erreicht, welches wir uns selbst gesetzt haben.

Nun unterscheide ich drei Gruppen von Menschen:

  1. Es gibt diejenigen von uns, die dabei bleiben jemanden zu bewundern, über ihn zu reden, davon zu träumen es vielleicht auch zu tun – dieses Ziel zu erreichen. Und es beim Träumen und Bewundern belassen.
  2. Dann gibt es andere, die einen Schritt weitergehen und sich ansehen, wie derjenige dieses Ziel erreicht hat, den Weg bewundern und es ab da wieder belassen.
  3. Und dann gibt es die dritte Art von uns, die zusätzlich noch extrahieren, was sie von dem Idol, dem Vorbild lernen können um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Dieser Artikel ist für die zweite Gruppe und vor allem für die dritte Gruppe von Menschen geschrieben. Die erste Gruppe kann aber auch gerne weiterlesen. Oder auch nicht.

Lass mich Dir eine Geschichte erzählen:

Albuquerque in New Mexico 1977. Es war Miriam Lubows erster Tag an ihrem neuen Arbeitsplatz in einem jungen, innovativen Unternehmen. Alles in Allem machte der Betrieb einen eher chaotischeren Eindruck und Mirjam hatte noch nicht einmal ihren Vorgesetzten kennen gelernt, weil dieser auf Dienstreise war. Da schoss ein junger Kerl mit Jeans, Turnschuhen und zerzaustem Haar herein, spazierte in das Büro des Chefs und drang sogar ins Allerheiligste vor, den Computerraum. Ohne ein Wort zu Mirjam zu sagen, die nur mit offenem Mund danebenstand. Als sie sich gefasst hatte, lief Mirjam in eine andere Abteilung und fragte: „Was ist mit diesem Typen los? Er benimmt sich, als gehöre ihm der Laden!“ Ein Kollege antwortete, „Stimmt! Das ist der Chef, er heißt Bill Gates.“

Und dieser junge Kerl leitete das Unternehmen, das sich „Micro-Soft“ schrieb. Und er leitete es mit Erfolg.

Bildquelle: http://www.businessinsider.com/4-great-stories-about-bill-gates-2014-8?IR=T

Nach ein paar Jahren zog das Unternehmen nach Seattle um, wo es an sich gut entwickelte und größer wurde, und bald stand Besuch vor der Tür. Hoher Besuch sogar, sogar Allerhöchster: Als ob die Queen für einen Tee vorbeischaut, als ob der Papst um Rat fragt, als ob Gott selbst an die Tür klopft.

 Es war IBM, der unbestrittene damalige Gigant der IT Branche. Aber es waren keine alten verstaubten Bürokraten mit ihren Anwälten, sondern ein junges, ehrgeiziges Team auf geheimer Mission. Die Mission lautete, einen Computer für Privatpersonen, den Personal Computer zu entwickeln. (Und das, obwohl Professor Jonathan Frink von den Simpsons die damals herrschende Meinung zusammengefasst hatte (welche IBM-Chef Thomas J. Watson von 1943 zu geschrieben wird), nämlich dass nur die 5 reichsten Leute der Welt Verwendung für einen Computer zu Hause haben, weil diese viel zu groß und zu teuer waren. Nun, die Geschichte lehrte uns Anderes…)

Bildquelle: https://simpsonswiki.com/wiki/File:Jonathan_Frink.png

Um diese Personal Computer zu bauen benötigte IBM noch ein Betriebssystem. Marktführer in diesem Segment war damals ein gewisser Gary Kidall, der von seinem Betriebssystem CP/M schon knapp 600.000 Lizenzen verkauft hatte. Kidall zählte zu den vielversprechendsten Pionieren der Industrie, war aber eher leider eher ein Nerd als ein Geschäftsmann. So hatte er seine Firma auf den Namen Intergalactic Digital Research getauft und das Wort Intergalactic erst auf das Flehen seiner Frau hin gestrichen. Von Kidall wenig beeindruckt, gingen die Manager von IBM nun zum Nächstes Anbieter. Jack Sams, der damals als erster von IBM den Kontakt mit Bill Gates hatte, erinnert sich, „Da kam dieser junge Kerl um uns ins Büro zu bringen. Ich dachte zuerst, es wäre der Laufbursche, aber das war Bill.“

Um nicht zu alt zu wirken, kleideten sich die IBM Manager für das nächste Treffen ebenfalls in Jeans und T-Shirt, doch nun stand Bill Gates in seinem feinsten Dreiteiler mit Karate da (Er gab sich anscheinend Mühe…). Tatsächlich besiegelte man den Deal und legte den Grundstock für das größte Vermögen der Welt.

Jetzt fragst Du Dich: Wie geht das?

Den Grundstein für das größte Vermögen der Welt zu legen? Bill Gates hatte sich nicht nur in Anzug und Krawatte gekleidet, nein, er hatte IBM voller Selbstvertrauen zugesichert, ein gutes, ja ein erstklassiges Betriebssystem abzuliefern.

Da gab es allerdings ein winziges Problem: Er hatte gar kein Betriebssystem, er war noch nicht einmal dabei, eines zu entwickeln.

Aber darum kümmerte er sich allerdings erst, als die IBM Leute schon wieder weg waren. Er suchte einen Programmierer, der ihn in wenigen Wochen und für wenig Geld ein solches Betriebssystem zusammenbasteln konnte, und zwar basierend auf Kidalls Arbeit. Nach heutigen Recht natürlich eine klare Raubkopie. Und noch dazu eine sehr Schlechte. Anscheinend war das dem Programmierer bewusst, sonst hätte er dieses Betriebssystem wohl nicht QDOS – „Quick and Dirty Operating System“ genannt. Bill Gates gefiel der Name allerdings, er strich nur das Q und schon war DOS, also eigentlich MS-DOS geboren.

Was will ich mit dieser Geschichte zeigen?

Was kannst Du von Bill Gates lernen?

Drei Dinge kannst Du lernen:

  • Du brauchst weder ein repräsentatives Büro, noch protziges Auftreten, noch einen bekannten Namen um jemanden zu überzeugen. Bill Gates tat das, was jeder andere auch hätte tun können: Er versprach, etwas in der Zukunft zu liefern.
  • Du musst nicht alles selbst können, es reicht, wenn Du jemanden kennst (oder Du jemanden findest), der Dinge erledigen kann.
  • Der entscheidende und wichtigste Punkt ist (und der, womit Du Kollegen, Geschäftspartner und Kunden beeindruckst), dass du es verstehst, Erwartungen zu wecken. Und zwar hohe Erwartungen. Und wie schaffst Du das? Durch Zuversicht.

Zuversicht ließ Bill Gates mit IBM das Geschäft verhandeln, ohne dass er ein Produkt hatte.

ZUVERSICHT ließ Bill Gates mit IBM den Deal abschließen.

ZUVERSICHT ließ Bill Gates auch den Programmierer finden, der QDOS entwarf um es schließlich zu liefern.

ZUVERSICHT lässt jeden von uns kompetent wirken.

ZUVERSICHT stärkt das Vertrauen anderer Menschen in Dich.

Mit ZUVERSICHT erreichst Du Deine Ziele!

Und jetzt bist Du dran!

Nimm Dir jetzt fünf Minuten Zeit und schreibe die Antworten auf diese drei Fragen in die Kommentar-Box unten:

  1. Wenn ich selbst ein berufliches Projekt beginne, beginne ich es mit Zuversicht?
  2. Wenn ich ein privates Projekt beginne (Hausbau, Wohnungskauf, Kinder Erziehung, Urlaubsplanung etc.) gehe ich mit Zuversicht auf mein neues Ziel zu?
  3. Wenn ich mir vorstelle, wie ich in 5, 10 oder 15 Jahren leben werde, blicke ich mit Zuversicht in die Zukunft?

Viel Spaß und viele Erkenntnisse dabei!

Denn: Das Leben ist ein Rorschachtest.

Dein Johannes

Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

Inspiriert durch das Buch „Überzeugt!“ von Jack Nasher.

Apr 10

Schei*e, ich muss schon wieder aufstehen – Wie siehst Du Deinen Beruf?

By johannesresetar | Karriere

Kennst Du diese Gedanken:

"Es muss sein. Ich will nicht, ich kann nicht aber es muss sein. Es ist 6:30. Ich weiss das, weil ich habe ja gestern den Wecker gestellt. So wie jeden Tag, jeden beschi**enen Tag. Diese Leute, die furchtbaren Leute, diese, diese... Kollegen. Ich kann nicht mehr. Wie sie aussehen, was sie anhaben, wie sie dreinsehen. Ich kann es nicht mehr hören, wie sie dieses "Guten Morgääääään!" plärren. Kann nicht hören, wie sie mich anreden in der Früh, wenn ich reinkomme ins Büro. Und dann dieser Geruch. Eine Mischung aus modrigem Staub, abgestandenem Rauch und diesem kalten Kaffeegeschmack. Wenn ich daran denke könnte ich kotzen..."

Eindeutig.

Wenn Du in der Früh kurz nach dem Aufwachen so denkst, dann gehörst Du zur zweiten Gruppe! Aber lass mich von vorne beginnen...

In einem meiner letzten Seminare wo ich Teilnehmer war hat der Trainer von diesem Buch erzählt. "The happiness advantage" von Shawn Chor. Es geht prinzipiell um das Ergebnis seiner Studien an einer amerikanischen Elite Universität wie Glück und beruflicher Erfolg zusammenhängen. Eines der Kapitel hat mich besonders zum Nachdenken gebracht und ist mir in Erinnerung geblieben. Die drei Kategorien, wie Menschen ihren Beruf sehen. 

Es gibt generell drei Gruppen:

Entweder man sieht seinen Beruf als (1) Beruf (Englisches Original "job"), Karriere ("career") oder Berufung ("calling").

  1. Die erste Gruppe - Beruf - sieht ihre Tätigkeit als lästige Pflicht und den Gehaltszettel als Belohnung diese durchgestanden zu haben. Sie arbeiten, weil sie es müssen und freuen sich auf jede Tätigkeit die nichts damit zu tun hat.
  2. Die zweite Gruppe - Karriere - sieht ihren Beruf nicht nur als Notwendigkeit sondern auch als Chance sich verbessern und wachsen zu können. Sie investieren Energie in ihre Tätigkeit und möchten ihre Aufgaben gut erledigen.
  3. Die dritte Gruppe - Berufung - sieht ihren Beruf als Selbstzweck. Sie führen Tätigkeiten aus nicht um externe Belohnungen zu erhalten sondern um einem großen Ganzen etwas beizusteuern mit all ihren persönlichen Stärken und das gibt ihrem Leben Bedeutung. Es überrascht nicht, dass Menschen, die ihren Job als Berufung sehen nicht nur ihre Tätigkeiten bereichender finden sondern auch mehr und härter arbeiten als es die beiden anderen beiden Gruppen tun würden.

OK, das gibt mir zu denken. Zu welcher Gruppe gehöre denn ich? Zugegeben, das Szenario, das ich im ersten Absatz beschrieben habe, kenne ich, doch im Augenblick ist mein Aufwachen von anderen Gedanken geprägt und ich bin sehr dankbar dafür. Ja, diesen Beitrag zu schreiben gehört definitiv zur Gruppe - Drei - Aktivitäten (immerhin ist es gerade Sonntag später Nachmittag und ich mache es gerne). Das Gefühl Von Gruppe eins kenne ich trotzdem. Doch ich weiss, da gibt es Wege, wie man aus diesem Trott herauskommt. Und dann kann man selbst auf das geplärrte "Guten Morgäääääään!" zurück grüßen und lächeln.

Jetzt bist Du dran:

In welcher Gruppe zählst Du Dich denn? Schreibe dazu einen Kommentar in die Kommentarbox.

Viel Spaß und viele Erkenntnisse dabei!

Denn: Das Leben ist ein Rorschachtest.

Dein Johannes

Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.